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Am Tisch

In die Augenwinkel träufel ich ein still verstecktes Blinzeln.
Leise zieht der Augenblick vorbei an uns Holzstatuen,
Huscht die Stadt entlang ins Menschenmeer.
In die gebrannten Zeichen hinein verfolge ich Deine Konturen,
die tiefen Narben in frischenden Wunden
gerissen von altersschwachen Worten in nässenden Sätzen.
Ich sage: Geh dahin.
Vergeh, wie Du blühtest.
Verbrennungen zu kühlen, wird mich nicht schlafen lassen.
Meine Zeichnung bewahrt sich Dein Bild;
mir entschwindest Du beständig.
Meine Ordnung wichtiger Bestecke bedeckt den bereiten Tisch,
doch anstatt den wiederkehrenden Hunger zu tilgen,
verschone ich das versalzene Essen.
Um zu laufen
bin ich verloren.
Ausgeleert am trockensten Tag dieses Stundenkataloges.
Flieh so schnell, wie mein Begehren Dich erreicht.
Entweicht - viellecht.
In den Ellenbogen setz ich die Spritze
verdeckter Ironie
und sortiere unnützes Besteck in den ewig halbvollen
Spüler.

Last updated 05.02.2003