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Stadtsucht

Milchig gestaltlose Rechtecke bilden
irisierende Grenzen in meiner
chaotischen Existenz.
hechelnde Puppenspielerseile stossen,

bleuen auf mich herab
erbarmungslos
hastig verknoten sie meine Arme.
enger wird das Zimmer, zu eng!
roh drohe ich zu zerplatzen,
rückwärts stürze ich in die Stadt.
schwarze Wolken
chemisch deckeln sie den Sarg Metropole.
hier das Flussbett nennt sich Autobahn
teert und schlemmt das Öl der Maschinen

direkt in meine Lungen.
in den Wald verfolgen mich
eiligschnelle Kommunikationslianen

stricken mich in das Muster
totaler künstlicher Natur
augenstarrender Gehwegdickichte.
dann rieche ich an Blüten,
tief in mich das allergene Urteil billigend,
stadtverdunstend.
und sie kommen das Holz zu schlagen.
chronisch entweicht dem Wald Stamm um Stamm.
hinterhältig zufallsentleibt begrenzt das enge Fleckchen
totes Grossstadtgrün mein zerfetztes Harlekinkostüm.

Last updated 30.10.2003