Home / Meine Warhammer-Welt / Die Schlacht in Kolkrams Feld
In Kolkrams Feld spielten Haasen. Kleine Nagetiere fraßen sich satt am reich verstreuten Korn der reifen Gerste. Der Wind
formte mit kalter Faust Wege durch die gelben Halme. Frustriert schüttelte Kolkram den Kopf. Die Gerste verkam. Der Winter
würde trocken werden. Von Karak Firin bis Karak Hon wurden die Ernten auf den Felder zerstört. Niedergetrampelt von
tausenden Füßen einer Chaosarmee. Er spukte in den Wind.
Bisher hatte der Kriegszug sein Feld verschont. Kolkram folgte mit den Augen den Rand seines Feldes, bis sie auf den schwarzen
Streifen trafen, der das Ende der Ernte bedeutet hatte.
Dort standen sie. Chaosritter. Zehn starre Gestalten, wie abgestorbene Bäume in einem Sumpf. Sie standen dort seit zwei
Wochen. Sie warteten.
Am zweiten Tag war Kolkram aufs Feld gezogen. Er musste einen Versuch wagen, soviel Korn, wie möglich einzufahren. Doch ein
flammender Strahl Todesmagie hatte seinen Pflug zerstört. Gerade noch hatte er sich hinter die Runensteine zurückziehen
können, die seinen Hof vor dem Chaos schützten. Die Reiter hatten sich gar nicht erst die Mühe gemacht, ihm zu
folgen. Es war klar, dass er sein Feld meiden sollte.
So warteten die Sendboten einer großen Schlacht, ohne sich zu regen. Standbilder der dämonischen dunklen Quelle, der sie
dienten.
Kolkram hatte überlegt, fortzuziehen. Die Hallen von Karak Firin wurden wieder aufgebaut, sicher gab es da Arbeit für
ihn. Aber er blieb. Das war sein Hof, sein Feld. Hier standen die Grabsteine seiner Ahnen, Mütter und Väter, Kinder und
Tiere. Hier war das Land Gabelbrocken. Hier würde er auch begraben sein. Und wenn es unter den Hufen eines Chaospferdes
wäre.
Doch heute früh erschienen die Runenbanner am unteren Ende des Tales. Neue, strahlende Banner mit den Runen der verlorenen
Stadt. Karak Firin. Also war sein Kolkrabe doch angekommen und hatte die Nachricht überbracht.
Die Armee der Zwerge sah gut und stark aus. Aber im Licht der aufgehenden Sonne tauchte auf der anderen Seite des Tales, hinter den
schwarzen Reitern, eine gewaltige Chaosstreitmacht auf. Jene, die im ganzen Gebirge die Burgen herausforderte, als sei es ein
Tournier der Bretonen. Nun standen sich zwei kampfbereite Heere gegenüber und würden sein Feld niedertrampeln und mit
Blut und Gift düngen.
Nächstes Jahr, wenn der Boden seine Saat hervorbrechen lassen sollte, blieb sein Feld kahl, dass wusste Kolkram mit
unerschütterlicher Sicherheit.
Aber er würde das Gift aus dem Boden ziehen. Er musste nur diesen Tag überstehen.
Seine Faust schlug auf den Schild, den er an seinen Bauch gelehnt hatte. Sein Hammer stand kopfüber neben ihm. Ein alter
Hammer. Aber hart genug Dämonen in die Furchen seines Feldes zu nageln.
Er war Kolkram Gabelbrocken. Chaos erlaubte er nur in seiner Frisur, aber sein Feld gehörte dem Licht.
Kolkram nahm Schild und Hammer und machte sich auf den Weg, mit den Recken von Karak Firin sein Feld zu säubern...
Last updated 25.08.2005